Bei sommerlichen Temperaturen bekam der Grundkurs Niederländisch der Q1 am Donnerstagnachmittag Besuch aus der Nähe des niederländischen Eindhovens. Tomas Verwer teilte mit den Schülerinnen und Schülern seine spannenden und bewegenden Kindheitserinnerungen. Geboren in Niederländisch-Indien, dem heutigen Indonesien, erlebte Herr Verwer den Einfall der Japaner 1942 und musste zusammen mit seiner Mutter in ein Lager, worin sie zusammen mit vielen tausenden Niederländern unter schwierigen und gefährlichen Bedingungen leben mussten. Neben Hunger und der Willkür der grausamen Besatzer waren die Insassen auch sehr schlechten Lebensumständen ausgesetzt. So war beispielsweise die medizinische Versorgung praktisch nicht vorhanden, sodass es einem Wunder glich, dass er Keuchhusten und eine schwere Bronchitis überlebte.

Herr Verwer berichtete von der alltäglichen Schikane aber auch von dem ein oder anderen Moment, der Hoffnung gab in dem tristen und entbehrungsreichen Lagerleben. Nach der Befreiung Niederländisch-Indiens gingen er und seine Eltern in die Niederlande, da das Leben in der Kolonie aufgrund der Kämpfe zwischen den niederländischen Soldaten und den Anhängern der Unabhängigkeitsbewegung zu gefährlich wurde und die ehemaligen „Herren“ der Kolonie nicht mehr gern gesehen waren. 

Die Erinnerungen waren ausgesprochen lehrreich und authentischer als jeder Text im Lehrbuch, sodass der Kurs sehr dankbar für diesen Besuch war. Die Zeitzeugen reisen freiwillig und ehrenamtlich an die Schulen, um ihre Geschichte zu erzählen. Darum bekam Herr Verwer vom Kurs zum Dank ein kleines Geschenk. Wir freuen uns, ihn im nächsten Schuljahr zum Thema koloniale Vergangenheit der Niederlande hoffentlich wieder begrüßen zu dürfen. | Tei

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